Wir trauern um unsere Freund*innen
In den letzten Tagen haben uns viele Nachrichten erreicht, die uns dazu auffordern, uns zu den Terrorangriffen der Hamas und der neuen Eskalation im Nahen Osten öffentlich zu „positionieren“.
Aber wie soll man sich zu so etwas positionieren? Freund*innen und Bekannte sind tot, Kinder unserer Partnerorganisationen ermordet oder verschleppt. Viele Positionierungen, die jetzt lautstark ins Internet geschrieben werden, als ginge es hier um einen Schlagabtausch oder das bessere Argument, befremden uns.
Dieser Konflikt ist für uns Falken nichts, was weit weg ist und was man wie ein Fußballspiel kommentieren kann. Wir sind seit dem Wochenende in Kontakt mit unseren Partner*innen in Israel, die ihre Angehörigen verloren haben oder jetzt in den Krieg geschickt werden. Wir sind auch in Kontakt mit unseren Partner*innen in Palästina, die diese Gewalt nicht zu verantworten haben – auch das überhaupt schreiben zu müssen, ist zynisch – und die jetzt ebenfalls um ihr Leben bangen.
Unsere politische Haltung ist klar: Wir sind solidarisch mit der Zivilgesellschaft, mit unseren Partner*innen, mit den Kräften, die für Frieden und Deeskalation in der Region einstehen. Das heißt für uns mehr als Posts in Kriegszeiten abzusetzen. Unsere politische Praxis besteht seit Jahren aus der gemeinsamen Arbeit mit unseren Genoss*innen vor Ort.
Wir organisieren regelmäßig Jugendbegegnungen mit unseren Genoss*innen in Israel und Palästina. Zum Zeitpunkt des Angriffs war eine Delegation der Falken auf einem solchen Austausch – die Genoss*innen sind mittlerweile wieder sicher zuhause angekommen.
An ritualisierten social media-Schlachten, die einzig die Befindlichkeiten des deutschen Publikums bedienen sollen, beteiligen wir uns nicht. Das Gegeneinander-Aufrechnen von Toten und die verbale Verrohung, die wir überall lesen, erschüttert uns. Jede*r Tote ist eine*r zu viel.
Unsere Gedanken sind bei unseren Freund*innen, Genoss*innen und ihren Angehörigen.